Microsofts Kehrtwende

Sie wollen jetzt all das tun, was man von ihnen verlangt:

  • Schnittstellen offenlegen. Damit können Dritte Software schreiben, die z.B. mit einem Exchange Server Daten austauscht.

  • Dokumentenformate offenlegen. Damit können Dritte z.B. Software schreiben, die Word- und Exceldateien liest oder ändert.

  • Mit Normungsgremien zusammenarbeiten. Also nicht mehr schlechte Standards wie OOXML durchdrücken, indem man massenweise Strohmänner in die Normungsgremien einschleust.

  • Und überhaupt lieb zur Open-Source-Gemeinde sein.

Wenn sie das wirklich tun, wäre das eine Kehrtwende um 180 Grad.
Zuzutrauen wäre es ihnen. Es ist durchaus denkbar, dass sie gemerkt haben, dass sie auf lange Sicht gegen Open Source nicht gewinnen können, und bessere Geschäftsmöglichkeiten in der Kooperation sehen. Es gibt wenige Konzerne, die ihre Strategien binnen sechs Monaten komplett wechseln können, Microsoft hat das schon mehrfach vorgemacht (so richtig auffällig zuletzt beim Umgang mit dem Internet).

Ob das hinterher auch für andere Softwareentwickler als Microsoft ein Segen ist, wird sich natürlich erweisen. Microsoft war schon immer sehr agressiv im Umgang mit der Konkurrenz, daran wird sich sicher so rasch nichts ändern.

Also abwarten und Tee trinken.
Und schauen, was die Leute sagen, die die ganzen jetzt von MS freigegebenen Dokumente für ihre Arbeit nutzen können.
Microsoft hat ja schon früher Kreide gefressen und neue Offenheit propagiert, und hinterher stellte sich dann raus, dass die veröffentlichte Dokumentation zwar hübsch formatiert war, aber entscheidende Details verschwieg.

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