Gauck/Wulff: Interessante Reaktionen

Da ist mancherlei Unsouveränes hochgekommen.

C-Parteien, die hemmungslos ihre Kandidaten einpeitschen. Dass Grundgesetz gibt ja vor, dass die Delegierten nicht an Weisungen und Aufträge gebunden seien - derart offen dagegen aufzutreten, mag die politische Realität sein, aber stillos ist es allemal.
Eine verlässliche Regierungsmehrheit demonstriert man damit auch nicht.

So weit, so vorhersehbar. Nicht vorhersehbar war eine Pikanterie bei der Linkspartei.
Wird ein Abgeordneter gefragt, ob er Gauck wählen könne. Die Anwort: "Was würden Sie tun, wenn Sie die Wahl hätten zwischen Hitler und Stalin?"
Ich weiß nicht recht, soll ich es als Fortschritt werten, dass da ein hochrangiges Mitglied der Linken öffentlich anerkennt, dass Stalin so übel wie Hitler war, oder soll ich empört sein, dass er Wulff und Gauck mit zwei der übelsten Diktatoren des 20. Jahrhunderts in die gleiche Schublade wirft.

NACHTRAG: Dehms Missgriff stößt auch innerhalb seiner Partei auf Kritik. Hoffen wir, dass das dort Mehrheitsmeinung ist. Oder wird. Die Linke ist nun mal ein signifikanter Teil des politischen Spektrums, und wenn dieser Teil ernsthaft Politik macht statt Klamauk, tut das der Republik nur gut. Egal, ob man die ihre Ziele nun teilt oder nicht.

NACHTRAG 2: Im Gegensatz zu den Grünen finde ich seine Erklärung durchaus angemessen. Dass einem ein Vergleich entgleist, kann schon mal passieren.
Was die Wikipedia sonst von von ihm zitiert, klingt allerdings danach, als wären solche Entgleisungen bei ihm nichts Unübliches. Das finde ich allerdings kritikwürdig.

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