Verplapperter Nachwuchs

Da gab es ein sehr lesenswertes Interview.

  • Er sagt offen, dass er w1eder Sexualexperte noch Informatiker ist. So weit, so ehrlich.

  • Er regt an, dass man drüber reden soll, um im Internet einen Jugendschutz hinzukriegen. So weit, so sinnvoll, auch wenn diese Diskussion ja schon länger geführt wird und er vielleicht ein bisschen spät dran ist…​ aber gut, nicht jeder ist immer über alles sofort informiert.

  • Da sagt er über BDSM, dass es selbstverständlich nicht frauenfeindlich ist, wenn keine Frau im Porno vorkommt. Das ist schon ziemlich megapeinlich, selbst als Nichtexperte weiß ich, dass menschliche Sexualität so variabel ist, dass jede, aber auch wirkliche jede Variante von Sexualität existiert. Sogar Frauenfeindliches kann - auch von Frauen - genossen werden, solange es gelebtes Spiel bleibt und nicht den Alltag beeinflusst. Wenn er schon weiß, dass er kein Sexualexperte ist, sollte er sich mit Ansichten zur Details einer Pornografie besser zurückhalten.

  • Aber dann werden schon technische Details befürwortet. Netzsperren und so.
    Und nööö, das ist niemals nicht Zensur, wir sind hier in einem Rechtsstaat.
    (Selbstverständlich ist es auch in einem Rechtsstaat Zensur. Und harmlos wäre Zensur nur dann, wenn wir einen gerechten Staat haben…​ ein Rechtsstaat reicht nicht.)

Fazit zum Mitnehmen: Da überschreitet einer die Grenzen dessen, wo er noch kompetent ist, merkt es nicht einmal, hat aber schon Beschlüsse im Hinterkopf.
Als Entscheider egal wo eine Katastrophe.

Noch peinlicher, dass er offenbar versucht hat, das Interview zurückziehen zu lassen.
Statt zurückziehen wäre eine Ergänzung angebracht gewesen. Tenor ungefähr des Inhalts: okay, ich hab mich zu Festlegung über Positionen hinreißen lassen, wo mir noch Hintergrundwissen für eine vernünftige Entscheidung fehlte. Fundiertere Aussage folgt.

Aber wetten, dafür reicht die persönliche Souveränität nicht? ;-)

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